DVGW-Information WASSER Nr. 87 04/2016

Diffuse Stoffeinträge in Gewässer aus Siedlungs- und Verkehrsflächen

75,24 €*
  • Rückendrahtheftung, 26 Seiten, DIN A4, S/W Druck
  • 1. Auflage 2016
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  • 309587
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In der vorliegenden Information werden bedeutsame diffuse Stoffeinträge von Siedlungs‑ und Verkehrsflächen in Gewässer benannt. Anhand von Fallbeispielen werden Emissionspfade erläutert sowie der Handlungs‑ und Forschungsbedarf zur Minimierung der Emissionen abgeleitet und Möglichkeiten zur nachhaltigen Verminderung der Emissionen vorgeschlagen. Im urbanen Raum werden über den Niederschlagsabfluss von Siedlungs‑ und Verkehrsflächen vielfältige anthropogene Stoffe mit hoher zeitlicher und räumlicher Variabilität in die Oberflächengewässer und das Grundwasser eingetragen. Als bedeutsame Ausgangsflächen für diffuse Stoffeinträge in Gewässer wurden insbesondere überbaute Flächen und Verkehrsflächen sowie untergeordnet Freiflächen erkannt. Die Stoffeinträge von diesen Flächen werden differenziert beschrieben und bewertet. Die Emissionen können sich hinsichtlich der Stoff‑ und Konzentrationsmuster, dem allgemeinen Verteilungsverhalten, der Eintragsmenge, sowie durch Pfad‑ und regionalspezifische Besonderheiten unterscheiden. Rezente Emissionen aus Freiflächen, untergliedert in naturnahe Flächen, Grün‑, Sport‑ und Freizeitanlagen sowie Gartenland und Brachflächen sind hauptsächlich auf atmosphärische Deposition, den Einsatz von Dünge‑und Pflanzenschutzmitteln und belastete Substrate zur Bodenverbesserung zurückzuführen. Diffuse Stoffeinträge von überbauten Flächen in Gewässer werden wesentlich von der niederschlagsbedingten stofflichen Freisetzung aus Bauwerkskomponenten, z. B. Biozide aus Beschichtungen oder Metalle im Hochbau sowie von der Siedlungsentwässerung mit Entlastungsbauwerken der Mischsysteme, Direkteinleitungen der Regenwasserkanalisationen im Trennsystem und Kanalleckagen von Schmutz- und Mischwasserkanälen bestimmt. Je nach Nutzungsart und ‑intensität sind die stofflichen Belastungen und Stoffkonzentrationen von Verkehrsflächen unterschiedlich. In der vorliegenden Broschüre werden Kfz‑bedingte und nicht Kfz‑bedingte (Bahn, Binnenschifffahrt, Flughäfen) Stoffeinträge unterschieden. Ein langfristiger und nachhaltiger Gewässerschutz ist nur möglich, wenn Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Reduzierung der Stoffeinträge an der Quelle (source control) oder über Behandlungsanlagen (end‑of‑pipe) wirken. Dazu werden konkrete Forderungen genannt. Insbesondere Stoffe, deren Verwendung sich kurzfristig nicht vermeiden lässt, sollten über Behandlungsmaßnahmen zurückgehalten werden. Zum Abschluss wird ein Überblick über den Forschungsbedarf gegeben. In Zukunft ist die Erarbeitung von Konzepten für eine lösungsorientierte Maßnahmenplanung, die Identifizierung und Bewertung neuer Stoffe, die Weiterentwicklung technischer Regelwerke und Zulassungsverfahren, die Erforschung der Langzeitwirkung und die Weiterentwicklung der unterschiedlichen end‑of‑pipe‑Anlagen unbedingt notwendig.