Forschungsbericht G 202123 05/2022 -PDF-Datei-

Schnellstudie Biogas

246,10 €*
  • DVGW
  • 37 Seiten
  • 2022
  • 1
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Der DVGW Forschungsbericht G 202123 verfolgt folgende drei Ziele.

Als erstes die Darstellung des Potentials von Biogas aus Reststoffen. Hierbei muss unterschieden werden zwischen einem theoretischen Potential (theoretisch physikalisch nutzbares Energieangebot), einem technischen Potential (Teilmenge des theoretischen Potentials, die unter Berücksichtigung gegebener technischer Restriktionen nutzbar ist) und einem wirtschaftlichen Potential (Teilmenge des technischen Potentials, die unter zugrunde gelegten ökonomischen Rahmenbedingungen wirtschaftlich nutzbar ist). Basierend auf einer Literaturrecherche wurde das technische Potential mit bis zu 190 TWh und das wirtschaftliche Potential mit bis zu 55 TWh ermittelt.

Ein weiteres Ziel ist die Zusammenfassung der rechtlichen Rahmenbedingungen zur Nutzung von Biomethan als Kraftstoff. Für das Inverkehrbringen von Biokraftstoffen gelten gemäß Bundesimmissionsschutzverordnung und Renewable Energy Directive II strenge Nachhaltigkeitskriterien, die über den reinen Nachweis festgelegter Einsparungen von Treibhausgasemissionen hinausgehen. Die Verwendung von Biomethan aus Reststoffen kann diese Kriterien erfüllen.

Für Bio-CNG und Bio-LNG wurde ein großes Potential im Kraftstoffsektor ermittelt, das sich insbesondere durch eine zunehmende Nachfrage im Schwerlastverkehr begründet. Allein für LNG wird ein Potential von bis zu 33 TWh im Jahr 2030 prognostiziert. Um 20 TWh des Bedarfs aus Bio-LNG zu decken, müssten bis 2030 jährlich 60 Biogasaufbereitungsanlagen (BGAA) gebaut bzw. Biogasanlagen entsprechend umgerüstet werden.

Das dritte Ziel ist die Darstellung von Zukunftsperspektiven. Für die Biogasanlagen werden in der Studie verschiedene Zukunftsperspektiven diskutiert:

  • Kopplung mit Power-to-Gas-Anlagen (PtG), zur Nutzung des CO2 (ca. eine Verdopplung des Methan-Potentials möglich)
  • Clusterung von Biogasanlagen zur Steigerung der Biomethaneinspeisung
  • Herstellung von Bio-LNG und Vertrieb als Kraftstoff
  • H2-Herstellung mit Fokus auf der zweistufigen Druckfermentation, der Methanpy-rolyse und der Reformierung. Hierfür wurden Verfahrenssteckbriefe verfasst. Einedetaillierte techno-ökonomische Bewertung der H2-Produktion aus Biogas im Ver-gleich zu direkten Biomethannutzung ist nicht Gegenstand dieser Studie.