Dieses DVGW-Merkblatt W 492 gilt für die Durchführung von zerstörungsfreien Inspektionsverfahren, um Zustände erdüberdeckter Trinkwasserleitungen im Sinne einer vorbeugenden zustandsorientierten Instandhaltungsstrategie zu ermitteln.
Es dient als Übersicht der einzelnen Inspektionsverfahren sowohl für die Inspektion im Inneren einer Rohrleitung als auch von außen.
Für den zustandsorientierten Betrieb von Trinkwasserverteilungssystemen sind Zustandsdaten essenziell. Entsprechende Daten können aus Inspektionen gewonnen werden. Für Rohrleitungen sind die Leckageerfassung oder die materialtechnische Zustandsbewertung von entnommenen Rohrstücken etabliert. Von zunehmendem Interesse sind Inspektionsverfahren, die weitere Zustandsaussagen ermöglichen. Solche Verfahren sind bisher in Deutschland wenig verbreitet. Der Erfahrungsgewinn aus Pilotanwendungen sowie die Entwicklung und Weiterentwicklung von Inspektionssystemen eröffnet die Möglichkeit eines breiteren Einsatzes.
Das Thema Funktions- und Werterhalt der Trinkwasserinfrastruktur und somit die Netzinspektion / Rohrleitungsinspektion stellt eine große Herausforderung für die nächsten Jahre für die Wasserversorgung dar. Die Branche ist insbesondere an zerstörungsfreien Technologien zur Netzinspektion für die genaue Zustandsbewertung von Rohrleitungen interessiert. Ziel ist es, die Netzintegrität zu gewährleisten und die Nutzungsdauer zu erhöhen, da dies ein wesentlicher Bestandteil der hohen Versorgungsicherheit in Deutschland ist. Das Merkblatt beschreibt Auffälligkeiten, die mit den erläuterten Verfahren erkannt werden können, gibt Informationen zu den Fähigkeiten der Inspektionsverfahren und erläutert die Anforderungen an den Inspektionsablauf. Es soll den Anwender in die Lage versetzen, sich einen Überblick über die jeweiligen Technologien zu verschaffen, um ein entsprechendes Verfahren für ein bestimmtes Inspektionsziel auswählen zu können.